Eine sichere Verbindung zu Ihrem E-Mail-Anbieter ist wichtig, da sie die E-Mail-Anwendung überprüfen lässt, ob sie mit dem richtigen E-Mail-Server kommuniziert, ohne dabei abgehört zu werden.
Die Gefahren von unsicheren Verbindungen
Wenn Sie eine unsichere Verbindung zu Ihrem E-Mail-Anbieter verwenden, können sich Angreifer unbemerkt als Ihr E-Mail-Anbieter ausgeben oder das Passwort zu Ihren E-Mail-Inhalten abfangen. Sobald ein Angreifer Ihr Passwort kennt, kann er Ihr E-Mail-Konto verwenden, als wäre er der Besitzer, bis Sie Ihr Passwort ändern. Das ist problematisch, da viele Websites Ihr E-Mail-Konto zum Zurücksetzen des Passworts oder für Bestätigungs-E-Mails verwenden und ein Angreifer mit Zugriff auf Ihr Konto diese E-Mails lesen und löschen kann, bevor Sie selbst sie sehen.
Diese Gefahren sind realistisch, vor allem bei Mobilgeräten, die drahtlose Technologien verwenden, um sich mit dem Internet zu verbinden. Bestehende Mobilfunkdaten-Standards nutzen leider unsichere Verschlüsselungen und ermöglichen es Angreifern, gefälschte Mobilfunkmasten aufzustellen. Auch die meisten WLAN-Verbindungen nutzen Standards, die leicht angreifbar sind oder einfach nichts verschlüsseln. Zum Beispiel haben kostenlose WLANs in Cafés oft keine Verschlüsselung und keine Möglichkeit zu prüfen, ob Sie tatsächlich mit dem WLAN des Cafés kommunizieren. Möglicherweise sind Sie also in Wirklichkeit mit einem Rechner verbunden, der nur vortäuscht, das WLAN des Cafés zu sein.
Die Vorteile sicherer Verbindungen
Die Verwendung einer sicheren Verbindung (d. h. einer Verbindung mit „STARTTLS“, „TLS“ oder „SSL“) verhindert, dass der Internetserver den Inhalt der Verbindung zwischen Ihnen und Ihrem E-Mail-Anbieter sehen kann. Dadurch bleiben Nachrichteninhalte und Passwörter privat, während sie an den E-Mail-Anbieter übertragen werden. Die genannten Standards sind deutlich besser als jene, die von den Mobilfunk- und WLAN-Anbietern eingesetzt werden.
Ihren aktuellen Anbieter prüfen
Vielleicht kann Ihr aktueller E-Mail-Anbieter bereits eine sichere Verbindung aufbauen. Entsprechende Informationen erhalten Sie in der Hilfedokumentation oder kontaktieren Sie Ihren Anbieter.
Wenn Ihr Anbieter noch keine sichere Verbindung zur Verfügung stellt, informieren Sie ihn, wie wichtig Ihnen Ihre durch sichere Verbindungen ermöglichte Privatsphäre ist. Vielleicht erreichen Sie damit eine künftige Verbesserung für alle Nutzer!
Manche Anbieter erzählen Ihnen vielleicht, dass es aus irgendwelchen Gründen sicher sei, keine Verschlüsselung zu verwenden. Diese Information ist falsch, und in diesem Fall sollten Sie den E-Mail-Anbieter wechseln!
E-Mail-Anbieter wechseln
Glücklicherweise bieten viele kostenlose Anbieter sichere Verbindungen. Bei einem Anbieterwechsel erhalten Sie eine neue E-Mail-Adresse. Bei vielen E-Mail-Anbietern können Sie Ihre E-Mails und Kontakte von Ihrer alten E-Mail-Adresse importieren und sogar neue, auf Ihr altes E-Mail-Konto eingehende Nachrichten auf Ihr neues E-Mail-Konto übertragen. (Das ist sicherer, als wenn Sie Ihre E-Mails drahtlos abrufen, da zwischen zwei Servern Kabelverbindungen bestehen, die – abgesehen von Regierungen und Geheimdiensten – für Normalanwender kaum angreifbar sind.)
Zu bedenkende Faktoren
Wenn Sie sich für einen E-Mail-Anbieter entscheiden, sollten Sie die folgenden Punkte prüfen:
- Werden sichere Verbindungen zum E-Mail-Server angeboten?
- Können Sie Ihre E-Mails und Kontakte von Ihrem alten E-Mail-Anbieter importieren?
- Sind Sie damit einverstanden, wie der E-Mail-Anbieter mit Ihren Daten umgeht? Ist er dafür bekannt, Daten gut zu schützen und nicht weiterzugeben?
Optionen
Wikipedia liefert einen Vergleich kostenloser Web-E-Mail-Anbieter. Wenn Sie eine E-Mail-Software verwenden möchten, statt Ihre E-Mails auf einer Website zu lesen, sollten Sie darauf achten, dass der Anbieter „IMAP“ unterstützt und dabei eine Verschlüsselung verwendet („TLS“ oder „SSL“).
Googles Gmail wird für viele Sprachen angeboten und bietet sichere Verbindungen und IMAP-Unterstützung sowie die Möglichkeit, neue E-Mails von Ihrem alten Anbieter zu importieren, sobald diese eingehen. Gmail könnte also eine vernünftige Wahl sein, wenn Sie die Art und Weise akzeptieren, wie Google mit persönlichen Daten der Nutzer umgeht.